Für Niedernhausen sind Windkraftanlagen im Wald keine Lösung.
In den letzten Wochen haben die Befürworter für die Errichtung von Windkraftanlagen angesichts des bevorstehenden Bürgerentscheids am 08. Oktober 2023 vehement mobil gemacht. Mit den Schlagworten „Nachhaltiges Niedernhausen“ wird mit Hilfe aller Medien Front gemacht für die Errichtung eben jener Windkraftanlagen in unseren heimischen Wäldern und eine alternativlose inhaltliche Verbindung zwischen Windkraftanlagen und Nachhaltigkeit hergestellt. Zweifelsohne kann man durch die Errichtung der geplanten Windkraftanlagen im Wald die selbstdefinierten Nachhaltigkeitsziele Niedernhausens schnell und bequem erreichen.
Aber die Niedernhausener Bürgerinnen und Bürger müssen entscheiden, welchen Preis sie dafür zu zahlen bereit sind. Die Wälder in der Gemeinde Niedernhausen sind durch die Entwicklungen der letzten Jahre (insb. Schädlinge und Trockenheit) enorm in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Bestandsverlust beläuft sich auf fast 30% und in den kommenden Jahren werden nach vorsichtiger Prognose wahrscheinlich alle Nadelbäume verschwinden und auch die Laubwaldbestände massiv angegriffen werden.
Es erscheint in dieser Situation nicht angemessen, die ramponierten Waldgebiete durch weitere Rodungen und Baumaßnahmen zu belasten!
Häufig wird in diesem Kontext darauf verwiesen, dass einige der Anlagen auf Kalamitätsflächen errichtet werden. Dies lässt sich in Anbetracht der aktuellen Situation im Wald nicht vermeiden, aber - und das sollte man berücksichtigen - diese Flächen werden der notwendigen Aufforstung entzogen. Neben den Anlagestandorten muss hauptsächlich auch die Erschließung und die Zuwegung zu den Vorranggebieten einkalkuliert werden, die sich gerade bei diesen Standorten als schwierig erweisen wird. Auch diese Flächen werden langfristig der Aufforstung nicht zur Verfügung stehen.
Hier stehen nun klar Klima- und Umweltschutz konträr zueinander, weshalb auch einige Umweltverbände wie z.B. der NABU ein Petitum gegen Windkraftanlagen im Wald abgeben, das Zauberwort heißt hier naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren Energien. Berücksichtigt man zudem, dass der deutsche Anteil am globalen CO2-Ausstoß unter 2% liegt, sollte man sich überlegen, ob man für unsere Region elementare Güter hierfür opfert.
Das heißt nicht, dass man keine Anstrengungen zur Verringerung des CO2 machen sollte. Vielmehr sollte man aber beachten, was man dafür preisgibt: Genau wie in bestimmten Gebieten Geothermie nicht nutzbar ist, so gibt es auch Gebiete, wo Windkraftanlagen nicht sinnvoll sind. Hier muss man nach anderen Optionen Ausschau halten… und die gibt es bei uns! Durch Nutzung der Photovoltaik können - zugegeben bei höherem Flächenverbrauch - bei deutlich geringeren Schäden für unsere angeschlagenen Wälder ähnliche Ergebnisse erzielt werden. Nachhaltigkeit ist nämlich nicht alternativlos Windkraft. Handlungsdiktate einer übergeordneten Instanz und ein planwirtschaftlicher Konformismus, der regionale Spezifika ignoriert, waren für eine effiziente Zielerreichung noch nie hilfreich und eher kontraproduktiv.
Fazit: Die CDU Niedernhausen ist nicht generell gegen Windkraftanlagen, aber aus den zuvor geschilderten Gründen werden Windkraftanlagen im Wald abgelehnt.

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